Deutsche augenoptische Industrie blickt
auf erfreuliches Umsatzplus von 3 Prozent in 2015
Die deutsche augenoptische Industrie hat ihren Umsatz im Jahr 2015 um 3,0 Prozent auf 4,25 Milliarden Euro steigern können. Der Inlandsumsatz wuchs dabei um 2,9 Prozent auf 2,16 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz um 3,1 Prozent auf 2,09 Milliarden Euro. Für 2015 erwartet die deutsche augenoptische Industrie für den Inlandsmarkt ein Umsatzplus von circa 3,3 Prozent, für das Exportgeschäft einen Zuwachs von circa 3,9 Prozent. 74 Prozent der Ausfuhren gingen 2015 in die europäischen Länder, jeweils 9 Prozent nach Nordamerika und nach Asien. Die Exportquote der deutschen augenoptischen Industrie lag bei 49,2 Prozent. In Deutschland tragen 41,6 Millionen Menschen eine Brille, 3,3 Millionen Menschen tragen Kontaktlinsen. Gerade in der Altersklasse der 20- bis 29-Jährigen hat die Fehlsichtigkeit in den letzten sechs Jahren stark zugenommen (+23 %). Diese Zahlen gab der Vorstandsvorsitzende des Industrieverbandes SPECTARIS, Josef May, heute zum Auftakt der internationalen Fach- und Leitmesse opti München bekannt.
Josef May,
Vorstandsvorsitzende des
Industrieverbandes SPECTARIS
Bild: SPECTARIS
Auf der opti trifft sich bis Sonntag eine Branche mit enormem Potenzial, welches sich aus dem großen ungedeckten Bedarf in der Bevölkerung ergibt. Unter anderem besitzen 10,4 Millionen Fehlsichtige noch immer keine Sonnenbrille - trotz der Gefahren durch schädliches UV-Licht. Oder 15,2 Millionen fehlsichtige Sporttreibende verzichten auf eine passende Sportbrille und/oder Kontaktlinsen.
Variationsmöglicheiten für die unterschiedlichen Alltagssituationen ergeben sich für die Brillenträger auch durch die verschiedenen Brillenglas-Segmente, die sich immer stärker über die Anwenderseite definieren. Sie optimieren für die individuellen Sehanforderungen die Sehleistung sowie den Schutz vor UV-Strahlung und blauem Licht, vor allem im multimedialen Zeitalter. Weiter zulegen wird in den nächsten Monaten das Segment der Nahkomfort-Brillengläser, die die Gleitsichtgläser ergänzen. Sie sind explizit ausgelegt auf das gute Lesen und arbeiten am Smartphone, Tablet oder PC. Weitere opti-Neuheiten sind spezielle Brillengläser für den Autofahrer, die dank innovativer Veredelungen das Blendempfinden reduzieren und die Sicht verbessern bei widrigen Lichterverhältnissen, sowie Outdoor-Gläser, die nicht mehr beschlagen.
Die Hersteller von Kontaktlinsen präsentieren auf der opti weitere Materialverbesserungen bei den Silicon-Hydrogel-Linsen, die aufgrund ihrer besonders guten Sauerstoffdurchlässigkeit einen extrem hohen Tragekomfort bieten. Außerdem stehen Multifokal-Kontaktlinsen im Fokus. Diese haben das System der Gleitsichtbrillengläser auf die Kontaktlinse übertragen und bieten vergleichbare fließende Übergänge vom Nah- zum Fernbereich für Menschen ab circa 45 Jahren.
Die Brillenmode 2016 ist geprägt von dünnrandigen, sehr leichten Fassungen mit größeren Scheiben und fließenden Formen wie Panto, Cateye oder oval. Brillenfassungen aus Kunststoff haben aufgrund der vielfältigen farblichen Gestaltungsmöglichkeiten in den letzten Jahres stark zugelegt. Im Metallbereich wird die Farbe Gold gerade bei jüngeren Käufern zum Thema werden.
Die opti München 2016 widmet sich in einem Schwerpunkt der digitalen Augenoptik, in dessen Mittelpunkt die Messung des Auges steht, unter anderem auch in 3D.
Quelle: SPECTARIS