Energieeffizienz ist der
Schlüssel für klimaneutrale Gebäude
Deutschlands Verbesserungsrate im Energieeffizienzfortschritt liegt gegenwärtig unter dem EU-Durchschnitt. Um das Ziel des klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050 zu erreichen, sind mehr Anstrengungen als bisher notwendig. Die Bundesregierung hat darauf Mitte November mit der Verabschiedung der Energieeffizienzstrategie Gebäude reagiert. Um neue Impulse zu setzen, plant die Bundesregierung die Etablierung eines gebäudeindividuellen Sanierungsfahrplans.
Neben den Gebäudeeigentümern stehen die Energieberater im Fokus der Maßnahme, denn sie sollen den gebäudeindividuellen Sanierungsfahrplan erarbeiten. "Das Bau- und Ausbau-Handwerk ist mit seinen im Handwerk ausgebildeten Meistern mit der Fortbildung "Gebäudeenergieberater HWK" bestens aufgestellt, um diese Sanierungsfahrpläne ebenfalls zu erarbeiten.", sagt Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, deren Mitgliedsbetriebe annähernd 80 Prozent der Leistungen der bauausführenden Wirtschaft erbringen. Die Fortbildung zum Gebäudeenergieberater HWK wurde vor über 20 Jahren mit dem Ziel initiiert, die Energieeinsparpolitik der Bundesregierung durch den Aufbau notwendiger Beratungskapazitäten zu unterstützen.
Zahlreiche Gebäudeeigentümer wenden sich an das Handwerk, um insbesondere Einzelmaßnahmen an ihrem Gebäude umzusetzen. "Dabei ist es wichtig", so Schneider, "den Eigentümer auf eine ganzheitliche Modernisierung seiner Wohnimmobilie anzusprechen und ihm ein Modernisierungskonzept vorzuschlagen. In der vorliegenden Energieeffizienzstrategie der Bundesregierung ist dies nichts anderes als der gebäudeindividuelle Sanierungsfahrplan. Unsere Gebäudeenergieberater stehen also bereit und sind bestens ausgebildet, um diese Sanierungsfahrpläne zu erstellen.", so Schneider weiter.
Schneider: "Kritisch sehen wir das in der Strategie erwähnte Informations- und Beratungssystem. Es darf nicht dazu führen, dass Gebäudeeigentümer, die schon bereit sind, ihre Immobilie energetisch zu ertüchtigen, dadurch in der Umsetzung dringend notwendiger Sanierungen gehemmt werden, wenn sie erst ein System von Information und Beratung durchlaufen müssen. Hier dürfen den Willigen nicht noch zusätzliche Lasten auferlegt werden."
Gebäudeenergieberater HWK können in diesen Fällen direkt einen Sanierungsfahrplan erstellen und den Eigentümer kompetent beraten, um für weitere Maßnahmen die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Hierbei kommt den Gebäudeenergieberatern HWK auch die praktische Erfahrung zu Gute, denn sie kennen sich mit den Baustoffen und Baukonstruktionen aus, wie sie in den jeweiligen Baujahren verwendet wurden.
"Wichtig ist auch", so Schneider weiter, "dass nicht die Anforderungen in der Energieeinsparverordnung (EnEV) verschärft, sondern durch Information und Förderung energetische Modernisierungen angestoßen werden. Letztendlich muss eine Breitenwirkung erreicht werden um die noch zahlreichen älteren Gebäude energieeffizienter zu machen."
Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V.