Fitness festigt seine Position
als Europa's beliebtester "Sport" 2015
Anlässlich des 3. European Health & Fitness Forums wurde am 6. April 2016 in Köln die neuste Marktstudie von EuropeActive und Deloitte vorgestellt. Demnach gab es in der europäischen Fitnessbranche einen Anstieg an Mitgliedschaften um knapp vier Prozent. Ebenso zeigen einige große Transaktionen, dass die Investoren an das weitere Wachstumspotenzial und die Rentabilität der Branche glauben. 2015 war ein gutes Jahr für die Branche.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Die Anzahl der Mitglieder in europäischen Fitnessstudios stieg 2015 um 3,9 Prozent auf 52,4 Millionen Mitglieder an. Auch die Gesamtumsätze stiegen um 4,9 Prozent auf 26,7 Milliarden.
Die Tatsache, dass der Marktwert schneller gestiegen ist, als die gesamte Mitgliederzahl - trotz allgemein rückläufiger Mitgliedsbeiträge in ganz Europa - ist Wechselkurseffekten, insbesondere in der Schweiz und dem Vereinigten Königreich, geschuldet.
Gestiegen ist auch die Anzahl der Einrichtungen. Drei Prozent mehr waren es, womit die Anzahl nun bei über 51.200 Studios liegt. Rund 21 Prozent der gesamten Mitglieder sind bei den Top-30 Betreibern aktiv. Allein die Top-10 Betriebsgesellschaften konnten ihre Umsätze um 4,2 Prozent steigern. Sie liegen nun bei 2,8 Milliarden.
Die höchste Wachstumsrate, gerechnet in Euro, konnte das Vereinigte Königreich mit einem Marktwertzuwachs von 17 Prozent bzw. 5,4 Prozent in lokaler Währung verzeichnen. Ausgewählte führende Gerätehersteller konnten ihre Umsätze um 14,7 Prozent steigern.
Dieser Zuwachs war weitgehend von Wechselkurseffekten beeinflusst, da nur einer der fünf Hersteller in Euro berichtet. Ingesamt 19 Fusionen bzw. Übernahmen gab es auf Seiten der Betreiber. Dies deutet darauf hin, dass die Finanzwelt Fitness als attraktive Investitionssparte betrachtet. Das Börsendebut des Low-Budget-Clubs "The Gym Group" an der Londoner Börse im Oktober war der erste Börsengang der Branche in 13 Jahren. Auch Herstellerseitig gab es 2015 sowie Anfang 2016 mehrere Fusionen bzw. Übernahmen.
Die bestimmenden Trends im Markt
Aktuell gibt es eine kontinuierliche Marktkonsolidierung sowohl auf Seiten der Betreiber als auch der Hersteller. Der Billigmarkt wächst in einigen Ländern, während er in anderen auf einem festen Niveau verharrt. Gleichzeitig gib es ein Wachstum im gehobenen Segment, das von großen Premium-Anbietern und sogenannten "Boutique-Clubs" in Premium-Preissegmenten wie Cross Fit, Soulcycle, Gymbox, Fit20 oder 1Rebel angetrieben wird. Um sich besser von ihren Billigkonkurrenten absetzen zu können haben viele "hochwertige Ketten" wie Fitness First, David Lloyd Leisure, SATS ELIXIA, Virgin Active oder INJOY ambitionierte Investitionspläne für Geräte, Programme und Personal angekündigt.
Ein Wachstumstrend zeichnet sich auch im Hinblick auf Franchising-Aktivitäten ab. In Clubs und kleinen PT-Studios (Micro-Gyms) werden verstärkt Personal-Training Sessions und Sessions in kleinen Gruppen angeboten. Es zeigt sich, dass die Studios sich intensiver und interaktiver mit ihren Kunden beschäftigen, sowohl während als auch nach dem Training.
Auch Technik liegt im Trend: So beeinflussen Wearables zunehmend den Markt. Ebenfalls für immer mehr Begeisterung sorgt Outdoor-Training. Viele Firmen bieten zudem Wellness-Programme für ihre Mitarbeiter an, entweder in betriebsinternen Fitnesseinrichtungen oder mit Rahmenverträgen. Die Angebote werden entweder direkt oder durch Online-Vermittler wie Payasugym oder Gympass abgeschlossen.
Dazu Herman Rutgers, Mitautor des Berichtes und Vorstandsmitglied bei EuropeActive: "Das vorrangige Thema bei den Trends ist eine zunehmende Personalisierung - die Wünsche des Kunden aufzunehmen und ihm bei der Erreichung seiner Ziele zu helfen. Zudem haben Politiker (Regierungen wie Krankenkassen) in mehreren Ländern die Bedeutung einer aktiveren Lebensweise erkannt und die Fitnessbranche kann eine wichtige Rolle in der Entwicklung hin zu einer gesünderen Gesellschaft spielen. Mit Blick auf die Zukunft dürfen wir optimistisch für die zukünftigen Branchenaussichten sein; die makro- und sozioökonomischen Treiber - Übergewicht, alternde Bevölkerungen, wachsende Mittelklasse - deuten alle auf ein anhaltendes Wachstum der Gesundheits- und Fitnesswirtschaft hin. Mit dem 2015 von der Branche verzeichneten Wachstum sind wir auf gutem Weg, das Ziel zu erreichen - wie von EuropeActive auf dem ersten EHFF 2014 formuliert - nämlich 80 Millionen Mitglieder in Gesundheits- und Fitnesszentren bis 2025!"
Images: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Source: Reed Exhibitions Deutschland