AMB 2020:
Hybridmaschinen ergänzen das Produktportfolio
Innovation lautet die Antwort auf einen möglichen Absatzrückgang, bei Mazak in Göppingen. "Wir gehen in jedes Gespräch positiv und schauen, wie wir unseren Kunden mit unserem Portfolio helfen können. Aufgrund unserer breiten Aufstellung haben wir einen recht guten Überblick über die unterschiedlichen Branchen. Den stärksten Rückgang beobachten wir derzeit in der Automobilindustrie", ordnet der Geschäftsführer der Mazak D-A-CH Region, Martin Engels, die derzeitige Lage ein.
Ein gewisser Kostendruck gerade aus dieser Branche ist für viele Maschinenbauer ein dauerhafter Zustand. Als eine Antwort hat Mazak jetzt beispielsweise eine neue 5-Achs-Maschine entwickelt. "Aus unserer Sicht ist es unabhängig von der Konjunkturlage wichtig, mit neuen technischen Lösungen für eine höhere Produktivität unserer Kunden zu sorgen. Da tut sich viel im Hochtechnologie-Bereich, auch bei den Hybrid-Maschinen. Auch in unseren neuen Maschinenmodellen werden alle Prozesse, von der spanabhebenden Bearbeitung bis hin zur additiven 3D-Fertigung, in nur einer Maschine untergebracht und reduzieren so effektiv die Durchlaufzeiten. Für Kunden, die eine Phase der nicht vollen Auslastung für notwendige oder vorgezogenen Reparaturen oder Modifikationen nutzen möchten, bietet sich solch eine Maschine besonders an", erklärt Engels die Strategie.
Wie wichtig unabhängig von der konjunkturellen Lage vor allem auch der europäische Markt ist, bestätigt Engels: "Mazak ist auf jedem Kontinent gut aufgestellt und jüngst haben wir uns noch einmal in Europa verstärkt und eine neue Niederlassung in Österreich eröffnet." Diese Investition soll vor allem den Direkt-Vertrieb in der Alpen-Republik stärken. Mit Blick auf das kommende Jahr unterstreicht Engels die Bedeutung des Messestandorts Stuttgart: "Eine Messe wie die AMB bietet für uns neben der Plattform neue Innovationen vorzustellen auch immer eine gute Gelegenheit das regionale Netzwerk zu stärken. So wird mit Sicherheit im nächsten Jahr wieder unser komplettes deutsches Engineering mit Kunden auf der Messe ganz spezifische Automationslösungen besprechen. Diese Kundenorientierung ist für uns auch aus strategischer Sicht die Zukunft. Von daher gehe ich davon aus, dass bis zur AMB 2020 auch unser Engineering-Team noch einmal gewachsen sein wird. Das steht ganz oben auf unserer Agenda", betont Engels.
Wertschöpfungstiefe sichert Auftragsbestand
Wie in jedem anderen Industrieunternehmen ist es auch bei August Steinmeyer der Vertrieb, der konjunkturelle Dellen zuerst zu spüren bekommt. Das Unternehmen fertigt Antriebstechnik-Komponenten für unterschiedliche Branchen wie den Werkzeugmaschinenbau, die Robotik, die Medizintechnik oder die Halbleiterindustrie. Diese breite Aufstellung ist einer der Gründe, dass die Unternehmensleitung und der Vertrieb die derzeitige wirtschaftliche Situation als gut einschätzen. Zwar ist die Auftragslage in der Sparte Maschinenbau derzeit eher schwächer, doch Luft- und Raumfahrttechnik sowie Medizintechnik laufen gut bis sehr gut, gibt Vertriebsleiter Jens-Uwe Gühring einen Einblick in die Auftragsbücher.
"Unser Unternehmen produziert hochpräzise Kugelgewindetriebe, da spielen Faktoren wie Materialien, Fertigungsverfahren und Montage sowie Mess- und Prüfeinrichtungen eine entscheidende Rolle. Doch auch Ausbildungsstand und Qualifikation der Fachkräfte beeinflussen maßgeblich die Qualität unserer Produkte", ergänzt Geschäftsführer Dr.-Ing. Manfred Münch. Das Unternehmen investiert derzeit in eine neue Werksstruktur und baut die Produktion in eine Fließfertigung um. "Wir investieren in neueste Fertigungstechnologien und in die Weiterbildung unserer Fachkräfte. Dies sichert maximale Prozessstabilität, Produktqualität sowie eine hohe Flexibilität. Unsere Kunden profitierten von kürzeren Lieferzeiten, maximaler Flexibilität und höherer Qualität. Maßnahmen, die sich auch in der Wahrnehmung nach außen auszahlen: Für die Standortsicherheit in Deutschland wurde der AMB-Aussteller mit 172 weiteren Unternehmen von der Zeitschrift "stern" ausgezeichnet. Die Ehrung ist das Ergebnis einer vom "stern", dem Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut und dem Institut für Management und Wirtschaftsforschung durchgeführten Studie zu den Produktionsstandorten deutscher Unternehmen.
"Uns ist es wichtig, unseren Kunden eine bestmögliche Beratung mit kurzen Lieferzeiten zu bieten. Mit dem Umbau unserer Firma können wir dem Kunden vereinfachtes Customizing und Abläufe mit kurzen Durchlaufzeiten anbieten. Wir können individuelle Lösungen noch besser und schneller umsetzen und somit unsere Kundenbeziehungen vertiefen", gibt Jens-Uwe Gühring die Sichtweise des Vertriebs wieder.
Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: Landesmesse Stuttgart GmbH