"Zur Corona-Bekämpfung brauchen wir
politisches Krisenmanagement und hochreine Alkohole"
Das Corona-Virus hat die ganze Welt in den Krisenmodus gestürzt - im Besonderen auch Europa und Deutschland. Damit stehen insbesondere im Bereich der Zahnheilkunde alle Akteure in einer speziellen Verantwortung.
Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) bezieht dabei klare Positionen und unterstützt seine Mitgliedsunternehmen mit zielgerichteten Serviceangeboten.
Mark Stephen Pace,
VDDI Vorstandsvorsitzender
Bild: VDDI
Der VDDI begrüßt die Maßnahmen der Regierungen von Bund, Ländern und Kommunen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Corona-Virus: Schließungen von Schulen, Kindertagesstätten, zahlreichen Geschäften und kulturellen Einrichtungen, Verbot bzw. Empfehlungen zum Verzicht auf Veranstaltungen mit vielen Menschen, Einschränkung sozialer Kontakte. Die Handlungsmaxime des Verbandes lautet: "Gesundheit geht vor! Die Unversehrtheit von Menschen hat absoluten Vorrang. Ein Aufrechnen gegen kurzfristige wirtschaftliche Interessen darf es nicht geben."
Desinfektionsmittelproduktion steigt - Alkohol als "Flaschenhals"
So hat für alle Mitgliedsunternehmen die unmittelbare Versorgung von Zahnarztpraxen und Laboren oberste Priorität - mit Produkten im Allgemeinen wie auch speziell mit Desinfektionsmitteln. Die betreffenden Dental-Hersteller haben deren Produktion auf ihre maximale Kapazität hochgefahren, um den gestiegenen Bedarf zu decken.
Als Flaschenhals erweist sich zurzeit allerdings die Zulieferung von Alkoholen, sowohl von Ethanol als auch von Isopropanol. Diese Substanzen benötigen die Dental-Hersteller für Hände- und Flächendesinfektionsmittel. Sie töten einerseits direkt schädliche Mikroorganismen ab und dienen darüber hinaus als Lösungsvermittler für weitere Inhaltsstoffe der betreffenden Desinfektionsmittel.
"Man mag denken, Alkohole sollten doch als Grundstoffe in hinreichend großen Mengen lieferbar sein, doch müssen sich für die Herstellung von Desinfektionsmitteln für eine Zahnarztpraxis in besonderer Reinheit zur Verfügung gestellt werden", erläutert Mark Stephen Pace, Vorstandsvorsitzender des VDDI. "Leider müssen wir jetzt feststellen, dass diese beiden Alkohole ständig weiter verknappt bzw. kontingentiert werden. Ebenso werden die Preise immer weiter erhöht, obwohl die Raffinerien dem Vernehmen nach genügend Rohstoffe haben. Der VDDI hat das Bundesministerium für Gesundheit auf die Dringlichkeit dieses Problems hingewiesen. Auch damit tragen wir dazu bei, die Voraussetzungen auf der Rohstoffseite zu optimieren."
Die Hersteller von Dentalprodukten stehen in engem Kontakt mit ihren Lieferanten von Rohstoffen und Vorprodukten, um deren Bereitstellung in ausreichendem Maße zu gewährleisten. Das ist zurzeit noch der Fall, lediglich im Falle bestimmter Gebindegrößen von Desinfektionsmitteln könnte es bei manchen Herstellern zu temporären Lieferengpässen kommen. Eine Praxis hat dann aber die Möglichkeit, auf andere Größen umzusteigen. Sollte sich die Situation ändern, werden die Hersteller ihre Kunden informieren.
Quelle: VDDI