aquanale 2013 präsentiert aktuelle
Trends der Schwimmbad- und Wellnessbranche
In Deutschland gibt es fast zwei Millionen privat genutzte Pools, davon haben rund 800.000 eine Wassertiefe von über einem Meter. Dieter C. Rangol, Geschäftsführer des Bundesverbandes Schwimmbad & Wellness e.V. (bsw), sieht die Poolbranche im Aufwind: "Das gestiegene Gesundheitsbewusstsein, die hohe Investitionsbereitschaft in die eigene Immobilie, ein stabiler Arbeitsmarkt sowie die wachsende Konsumlaune stärken den Schwimmbad- und Wellnessmarkt." Die aquanale, internationale Fachmesse für Sauna, Pool und Ambiente, präsentiert vom 22. bis 25. Oktober 2013 in Köln die Neuheiten der Schwimmbad- und Wellnessindustrie.
Wohnen am Wasser
Homing, ein Trend, der die eigenen vier Wände zum sozialen Lebensmittelpunkt macht, beeinflusst auch die Schwimmbadbranche. Man pflegt soziale Kontakte im häuslichen Bereich und legt viel Wert auf ein gemütliches Zuhause. Der Garten wird zum erweiterten Wohnzimmer. Dabei verschwimmt die strikte Trennung zwischen Wohnzimmer, Terrasse und Schwimmbecken zu einem Gesamterlebnisraum "Wohnen am Wasser". Uwe Rengers, Marketingleiter der RivieraPool Fertigschwimmbad GmbH: "Wir zeigen Becken mit Flachwasserzone, die das Bindeglied zwischen Wohnzimmer und Garten sind und der Schwimmbadanlage Strandcharakter verleihen." Dabei ist die Flachwasserzone nicht einfach ein bequemer Beckeneinstieg, sondern ein Wohlfühlbereich mit hoher Aufenthaltsqualität. Spezielle Liegestühle für das Niedrigwasserelement sorgen für "Urlaub pur" direkt vor der Haustür.
Kunden wünschen sich ihr Schwimmbad möglichst nah am Haus, um vom Wohnzimmerfenster aus "aufs Meer" zu blicken. Auch im Winter. Ein separates Becken, das mit einer Plane abgedeckt, in der kalten Jahreszeit die Landschaft verunstaltet, ist nicht mehr gefragt. "Heute will man den Pool auch bei Schnee und Eis ausleuchten und für eine schöne Optik sorgen", sagt Rengers. Ästhetik ist ein dominantes Thema, das selbst im kleinsten Detail des Schwimmbades präsent ist.
Mit Ecken und Kanten
Selbst Einbauteile haben ihr Schicksal als ausschließlich zweckmäßige Produkte hinter sich und fallen durch zeitgemäßes Design auf. Rundungen waren gestern. Heute überwiegen gradlinige Formen. Cubische Einbauteile überzeugen mit Ecken und Kanten. Passend zum Badezimmer, in dem sich Armaturen und Accessoires von schnörkelig zu schlicht entwickelt haben, hat auch das Poolzubehör diese Richtung aufgegriffen.
Weniger ist mehr
Der Trend geht insgesamt zu puristisch anmutenden Anlagen mit zurückgenommenem Design. Klare Formen in zeitloser Eleganz und transparente Elemente sind auf dem Vormarsch.
Karl-Heinz Bührmann, Geschäftsführer der Corso Sauna Manufaktur GmbH, beschreibt die "Schwitztempel" von heute als "immer exklusiver werdende Designobjekte, bei denen Glasflächen, aber auch hochwertige Steine dominieren". Stylische Hingucker sorgen dabei für geschmackvolle Auflockerung - sei es durch eine Dekowand in der Sauna oder durch einen knallroten Hot Tub für den Garten, wie ihn die G. Eichenwald GmbH & Co. KG anbietet.
Nichts ist unmöglich
Auch neue Materialien kommen zum Zuge. Nach dem Motto "Nichts ist unmöglich" hat die Schmalenberger GmbH & Co. KG eine Schwalldusche aus Carbon im Programm. Der innovative Werkstoff, der bisher vor allem in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie im Fahrzeugbau eingesetzt wurde, ist speziell für den Gebrauch in Sole- und Mineralbädern weiterentwickelt worden, und überzeugt mit seinen widerstandsfähigen Eigenschaften. Ebenso wie Edelstahl. Der bewährte Werkstoff, der seit über 40 Jahren in Schwimmbädern verwendet wird, ist nach wie vor in Mode. Marc Hölter, Geschäftsführer der G. Eichenwald GmbH & Co. KG, beschreibt die Vorteile des "Evergreen"-Materials: "Optisch punktet es durch eine glänzende und polierte Oberfläche. Es ist korrosionsbeständiger als andere Metalle, vollständig zu recyceln und einfach zu pflegen." Der Hygieneaspekt spielt auch eine große Rolle - wie generell in der Branche.
Hygiene und Sicherheit
So ist die überarbeitete Schwimmbadwassernorm DIN 19643 Schwerpunktthema des 5. Kölner Schwimmbad- und Wellnessforums, dem Kongressprogramm zur aquanale. Fachreferenten erläutern die Änderungen des Regelwerkes, die öffentlich genutzte Pools - inklusive Hotelpools - betreffen. "Auch für den Pool im eigenen Garten wird sich etwas ändern", sagt Frank Eisele, Geschäftsführer der WWS Eisele UGmbH und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schwimmbadtechnik. Der Normungsexperte wird auf der aquanale erste Details zum neuen europäischen Standard für privat genutzte Schwimmbäder bekannt geben, der 2014 in Kraft tritt.
Insgesamt zeigt sich auf der aquanale 2013, dass die strikte Trennung zwischen heimischem Pool und öffentlichem Bad verschwimmt. Da zahlreiche Aussteller beide Märkte bedienen, präsentieren sich die Schwimmbadbereiche von aquanale und FSB, der parallel zur aquanale stattfindenden internationalen Fachmesse für Freiraum, Sport- und Bäderanlagen, erstmalig gemeinsam in Halle 10.1.
Ressourcenschonend und raffiniert
Und die Halle wird von einer Farbe beherrscht: Grün. Das gestiegene Umweltbewusstsein in der Bevölkerung verlangt nach energieeffizienten Lösungen auch für Pool, Sauna und Spa. Die Industrie hat darauf reagiert - mit Poolzubehör, das die natürlichen Ressourcen schont. Die Nase vorne haben Anbieter umweltschonender Produkte. "Mit einer Schwimmbadabdeckung lässt sich der Energiebedarf eins Pools um mehr als die Hälfte senken", sagt Bert Granderath, Geschäftsführer der grando GmbH, die Rollladen-Abdeckungssysteme für Pools in allen Größen und Formen anbietet. Auch wenn Kunden ihr Schwimmvergnügen so umweltfreundlich wie möglich realisieren wollen, auf Komfort und Produktdesign will dabei niemand verzichten. Granderath: "Deshalb bieten wir gut aussehende Schwimmbadabdeckungen an, die sich bequem vom Liegestuhl aus per Fernsteuerung auf- und zufahren lassen." Auch die Nutzung alternativer Energiequellen ist in der Pool- und Wellnessbranche "salonfähig" geworden: in Form von Schwimmbadabdeckungen mit Solarkammerprofilen, die die Gratiswäre der Sonne aufnehmen und sie an das Beckenwasser weiterleiten, oder als Solardusche, die die "Hitze vom Himmel" einfängt. Naturfarben und natürliche Materialien sind in. Der "grüne Faden" zieht sich durch die gesamte Branche - von der Beckenauskleidung bis zu den Gartenmöbeln. Wer es noch grüner mag, wird sich auf der Sonderfläche der Gesellschaft für naturnahe Badegewässer wohlfühlen. Hier demonstrieren Schwimmbad- und Gartenexperten das natürliche Schwimmvergnügen in Naturpools und Schwimmteichen. Die aquanale bildet also das gesamte Spektrum der Pool- und Wellnessindustrie ab. Von A wie altbewährt bis Z wie Zukunftstechnologie.
aquanale 2013
22.10. bis 25.10.2013, Messegelände Köln
Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: Koelnmesse