Auf die Bedürfnisse der Süßwaren-
und Knabberartikelbranche zugeschnitten
Parallel zur ISM - Internationale Süßwarenmesse - findet vom 1. bis 4. Februar 2015 erneut die ProSweets Cologne statt und bietet damit den Produzenten von Süßwaren und Knabberartikeln die einzigartige Möglichkeit, die für sie wichtige Zulieferbranche konzentriert zu treffen, darunter zahlreiche führende Unternehmen aus dem In- und Ausland. Ein wichtiges Thema sind Rohstoffe und ihre schonende Verarbeitung. Im Fokus stehen z. B. Aromen, Trockenfrüchte oder Fruchtgranulate, die in Süßwaren und Knabberartikeln verarbeitet werden. Mit der Sonderschau "Power Fruits" thematisiert die ProSweets Cologne den Trend zu natürlichen Inhaltsstoffen. Hier bzw. im Umfeld dieser Sonderschau finden sich u. a. Unternehmen wie Bolasco, Cargill, GNT, Ocean Spray und Döhler.
Ob Hartkaramellen, Schokolade, Füllungen oder Fruchtgummis, Chips, Flips, Cookies und andere Knabbereien - die Lust auf Süßigkeiten und Knabberartikel ist in Deutschland mit über 32 Kilogramm pro Kopf ungebrochen. Doch beim Kauf entscheiden nicht mehr nur Preis, Geschmack und Aussehen. Jeder Dritte wirft einen kritischen Blick auf die Zutatenliste, bevor die Süßigkeiten im Einkaufswagen landen. Hoch in der Gunst der Verbraucher stehen natürliche Zutaten, gewonnen aus Früchten und Pflanzen. Diesen Wunsch nach mehr Natürlichkeit spiegelt die ProSweets Cologne wider. Und ein weiterer Trend zeichnet sich auf der Messe in Köln ab: Die innovative Süßung. Wird sie zunehmend zum Qualitätsmerkmal und Imagefaktor für Süßwaren?
Clean Label im Visier
Im Süßwarenregal sind eine ganze Reihe von Produkten zu finden, die den Trend zu mehr Natürlichkeit mit Fruchtkonzentraten umsetzen, die das natürliche Zuckerspektrum von Früchten beinhalten. Sie weisen einen niedrigeren glykämischen Index als Saccharose oder Glukose auf. Je niedriger der glykämische Index ist, umso positiver die Auswirkung der Kohlenhydrate auf den Blutzuckerspiegel. Gewonnen wird die Süße aus Äpfel, Birnen, Trauben, Orangen und Zitronen in einem rein physikalischen Prozess, ohne den Einsatz von Enzymen oder chemischen Zusätzen. Ob als Holunder mit Minze oder Bitterorange mit Gewürzen - die Konzentrate sorgen als Füllung bei Hartkaramellen und Schokoriegeln für geschmackliche Abwechslung. Die Auslobung als Fruchtkonzentrat im Zutatenverzeichnis folgt dem aktuellen Trend zu Clean Label, dem "sauberen" Etikett. Der Begriff steht für Produkte, die auf Inhaltsstoffe mit E-Nummern verzichten und diese durch natürliche Farben und Aromen ersetzen.
Von Natur aus farbig
Die hohe Sensibilität der Verbraucher gegenüber Clean-Label-Produkten belegt eine im Auftrag der GNT Gruppe durchgeführte Studie. Danach achtet jeder dritte Befragte darauf, ob künstliche Zusatzstoffe in Süßwaren enthalten sind. 64 Prozent wünschen sich, dass Lebensmittel nur mit Hilfe farbintensiver Obst- und Gemüsekonzentrate gefärbt sind. Kein Wunder also, das Marktforschungsinstitute wie Markets and Markets für Farben natürlichen Ursprungs Wachstumsraten in zweistelliger Höhe prognostizieren. Zum Einsatz kommen sie in Hartkaramellen, Kaubonbons, Fruchtgummis, Dragees, aber auch in Komprimaten und extrudierten Zuckerwaren. Die Temperaturen und Brix-Bereiche bei der Herstellung der Süßwaren stellen die natürlichen Inhaltsstoffe jedoch auf eine harte Probe. Die Farben müssen hitzebeständig und lichtstabil sein, um ein Ausbleichen zu verhindern.
Inzwischen gehen die Forderungen vieler Verbraucher noch ein Stück weiter: "Nicht allein die Natürlichkeit der Farbe zählt, sondern auch woraus die färbende Substanz gewonnen wird", erklärt Christian Benetka Uher, Head of Business Unit Colours bei Döhler. Färbende Konzentrate, also saftnahe Produkte aus Früchten, Gemüse oder Pflanzen, ermöglichen eine stabile Färbung und sorgen für ein sauberes Etikett. Durch die Verwendung von ausschließlich pflanzenbasierten Rohstoffen sind die Farben zudem für vegetarische und vegane Produkte geeignet. Der Einsatz der färbenden Lebensmittel stellt die Produzenten vor Herausforderungen. So lässt sich beispielsweise Karmin aufgrund guter technologischer Eigenschaften nicht ohne weiteres ersetzen. Gleichzeitig eröffnen sie neue Marktchancen. So liefern Trends aus anderen Segmenten der Lebensmittelindustrie zunehmend Impulse im Süßwarenbereich. Klare Limonade, Chai-Orange, Ginger Ale-Chilli oder auch Hugo: Natürliche Aromen und Farben, Fruchtsaftkonzentrate und Tee-Extrakte, ursprünglich für alkoholfreie Getränke entwickelt, sorgen mittlerweile im Süßwarenregal für Erfrischung.
Alternative zum Zucker
Eine natürliche Alternative zum Zucker gibt es mit Stevia. Die südamerikanische Pflanze ist 300mal so süß, unschädlich für die Zähne und hat Null Kalorien - seit der EU-Zulassung ermöglicht das aus den Blättern der Pflanze extrahierte Steviolglykosid den Verzicht auf künstliche Süßstoffe. Über 200 mit Stevia gesüßte Produkte sind in Deutschland mittlerweile erhältlich. Als einer der ersten hatte in Deutschland Kalfany Süße seine zuckerfreien Pulmoll-Bonbons umgestellt. Die neue Rezeptur mit Fruchtsaftkonzentrat und Stevia verzichtet vollends auf Aspartam und Acesulfam K. Haribo brachte das erste Stevi-Lakritz für figurbewusste Konsumenten auf den Markt. Es hat 40 Prozent weniger Kalorien als normales Lakritz und ist reich an Ballaststoffen. Doch der Weg zu den neuen Produkten ist nicht immer einfach. Stevia schmeckt leicht bitter, was in Halsbonbons oder Lakritz nicht stört - in Schokolade aber schon. Gefragt sind Maskierungssysteme, die den unerwünschten Nebengeschmack überdecken und für eine harmonische Süße sorgen. Auf die Verarbeitung von Zucker wird die Süßwarenbranche deshalb in Zukunft nicht verzichten können.
Mehr Informationen erwarten die Besucher der ProSweets Cologne auch im Rahmen der "Speakers' Corner", einer Vortragsfläche mitten in der Messehalle. Hier greifen Branchenexperten täglich wichtige Themen aus den Bereichen Produktion, Verarbeitung und Verpackung auf. Zu natürlichen Inhaltsstoffen referieren Fachleute z. B. am Montagnachmittag (02.02.2015, 15.00 Uhr). Alle Vorträge werden in englischer Sprache gehalten und sind für die Besucher kostenfrei.
Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: Koelnmesse