Aufsichtsrat der Messe Essen beauftragt
Geschäftsführung mit Konkretisierung der vorgelegten Neuplanung
Nach 100 Tagen im Amt hat der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Essen Oliver P. Kuhrt dem Aufsichtsrat heute eine erste Analyse sowie Vorschläge für ein Effizienzprogramm und - wie im Januar beauftragt - alternative Planungen für eine Modernisierung vorgestellt. Neben dem Dank an die Geschäftsführung und die Mitarbeiter lobte der Aufsichtsrat die vorgestellten Ergebnisse und beauftragte die Geschäftsführung einstimmig mit der Konkretisierung der reduzierten Pläne durch das bisherige Planungsbüro.
"In der ersten Zwischenbilanz nach 100 Tagen hat uns die Geschäftsführung nachvollziehbar aufgezeigt, wo positive Ergebnispotenziale liegen, mit denen auf Dauer die Zuschüsse für die Messe Essen reduziert werden können," so Reinhard Paß, Oberbürgermeister der Stadt Essen und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Messe Essen. "Im Rahmen des Kostenmanagements, des Einkaufs und der Prozesse gibt es gute Möglichkeiten für eigene Beiträge des Unternehmens zur Kostensenkung. Hierzu erhalten wir bis zum Ende des Jahres quantifizierte Vorschläge für ein Effizienzprogramm, die in die Wirtschaftsplanung des Unternehmens aufgenommen werden."
Oliver P. Kuhrt,
Geschäftsführer Messe Essen
Bild: Messe Essen
Zur Steigerung des Umsatzes sollen auch die Bemühungen um das Neugeschäft verstärkt werden. "Die Möglichkeit für solches Neugeschäft sehen wir nach vollzogener Modernisierung vor allem bei Veranstaltungen, die sich aus der Kooperation mit Tagungen in den Bereichen Energie, Gesundheit und Mobilität ergeben", so Oliver P. Kuhrt. "Sogenannte Spin Offs, also die Auslagerung von Themenfeldern aus eigenen Veranstaltungen hin zu neuen eigenständigen Formaten, sind neben Abwerbung und Ankauf die Felder, auf denen wir uns einsetzen wollen. Wir werden bei alldem unser Auslandsgeschäft nicht aus dem Auge verlieren, da wo es sich wirtschaftlich vertreten lässt und dazu beiträgt, die Internationalität unserer Veranstaltungen in Essen zu steigern."
Ebenso zeigt sich die Messe Essen offen für die Kooperation mit anderen Messegesellschaften. Das bezieht sich einerseits auf die gemeinsame strategische Nutzung von Vertriebsressourcen - wie das schon mit der Messe Düsseldorf bezogen auf das Auslandsbüro in Moskau geschieht. Außerdem soll verstärkt die Möglichkeit genutzt werden, auch Gastveranstaltungen durchzuführen. Bisher erfolgreich durchgeführte Gastveranstaltungen sind z.B. die DVS Expo - die letzte 2011 in Hamburg, die nächste wird 2015 in Nürnberg stattfinden - oder auch die ITSC im Mai in Barcelona, bei der die Messe Essen wieder Durchführungsgesellschaft ist.
Reinhard Paß,
Oberbürgermeister der Stadt Essen und
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Messe Essen
Bild: Messe Essen
Dem wichtigen Thema Modernisierung widmete der Aufsichtsrat sich intensiv. Oberbürgermeister Reinhard Paß: "Unverändert ist die Ausgangslage, dass bei ausbleibender Modernisierung die Abwanderung weiterer wichtiger umsatzbringender Messen droht. Der Zuschussbedarf der Messe würde dann noch weiter steigen - und zwar dramatisch. Schon jetzt gibt es aus der langjährigen Verzögerung und der Verschiebung der ursprünglichen Planungen zur Ertüchtigung operative Konsequenzen, die sich in einem gestiegenen Zuschussbedarf niederschlagen. Dieser liegt nicht mehr bei 13,5 Mio. Euro - wie in der Ratsvorlage 2011 geplant - sondern ohne Berücksichtigung von möglichen Effizienzeffekten bei durchschnittlich 15,5 Mio. Euro jährlich."
Umso notwendiger sei jetzt die Modernisierung, waren sich alle Aufsichtsratsmitglieder einig. Unter Berücksichtigung des Ergebnisses des Bürgerentscheids im Januar wird nun eine deutlich schlankere Lösung angestrebt. Darin werden die wichtigsten Prämissen für ein erfolgreiches Geschäft der Messe Essen berücksichtigt: Der Wegfall der Zweigeschossigkeit bei gleichzeitiger Erfüllung der Flächenanforderungen der wichtigsten Weltleitmessen. Die Planung sieht eine mittelgroße Struktur mit fünf Hallen nördlich der Galeria vor und schließt einen verbesserten Tagungsbereich ein. Eine neue Fassade wird auf der vorhandenen Gebäudestruktur angebracht und verleiht der Messe Essen einen modernen, zeitgemäßen und einladenden Gesamtauftritt. In Bezug auf den Grugapark gibt es keine Änderungen gegenüber der bisherigen Planung; die Baugrenzen werden wie im bisherigen Modell eingehalten. Auch für die Kostenberechnung des Projektes gibt es eine erste Schätzung: Der reine Baupreis wird mit 56,7 Mio. Euro angesetzt; dazu kommen verschiedene Sicherheitspuffer, die für Vermessung, Prüfstatik, Genehmigungsgebühren, Brandschutzgutachten, Altlast-Risiken, Baupreissteigerung und Unvorhergesehenes angesetzt werden. In Abhängigkeit dieser Baunebenkosten wird mit einem Investitionsvolumen von 79 bis 88,5 Mio. Euro gerechnet.
Bild (Intro): R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: Messe Essen