VDE:
Digitalisieren oder untergehen -
Wandel im Gesundheitswesen drängt mehr denn je
Engpässe gehören aufgrund des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen nheute zur Tagesordnung, und ohne ein Gegensteuern wird die Situation nsich in den nächsten Jahren noch drastisch verschärfen. Bis 2030 sollen nhierzulande rund eine Million medizinische Fachkräfte fehlen, was nbedeutet, dass stationär jede dritte Arztstelle unbesetzt bleibt, im nambulanten Bereich sogar jede zweite. Sieht man gleichzeitig, dass nimmenser Aufwand - in Zahlen 55 Mio. Arbeitsstunden - auf npapiergebundene Bürokratie entfällt und unnötig Arbeitszeit bindet, so nwird der Handlungsdruck deutlich.
Von links nach rechts: Professor Dietmar Wolff Hochschule Hof, nModeratorin Professorin Sylvia Thun, Johannes Dehm (DGBMT), Holger nStrehlau (Geschäftsführer digiFort), Professor Michael Czaplik (Docs in nClouds), Carina Hilfenhaus (Pflegewissenschaftlerin)' Freifläche Berlin
Bild: VDE
Dr.-Ing. Volker Schanz, nGeschäftsführer der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (VDE nITG), sagt dazu: "Wir haben gemeinsam mit Stakeholdern aus allen nrelevanten Bereichen im Gesundheitswesen eine Anwendungsregel (VDE-AR-E n2750-300) erarbeitet, wie sich die digitale Transformation gestalten undn zertifizieren lässt. Dazu gehört auch, dass wir konkrete Initiativen nwie digiFORT unterstützen, über die Berufsbilder mit digitaler Kompetenzn gefördert werden."
Kompetenz rauf, Belastung runter: Zeit zu handeln
Das nun vorgestellte VDE Positionspapier "Gestaltung Digitalisierung im Gesundheitswesen" vereint die Anliegen von Politik, Jobcentern, Gesundheitsämtern, nKrankenhausgesellschaft, Pflegerat, Krankenversicherungen, nÄrzteverbänden, Apotheken und Industrie. Unstrittig ist nach nBerechnungen der OECD, dass der digitale Wandel mit Instrumenten wie nelektronischer Patientenakte, Telemedizin, elektronischem Rezept und nautomatisierten Erstattungen in hohem Maße Aufwand und Kosten reduziert.n Um die digitalen Tools nutzen zu können, braucht es allerdings nicht nnur technologischen Fortschritt, sondern auch das entsprechende Know-hown bei den Anwender*innen.
Prof. Dr. Michael Czaplik, Sektionsleitern AcuteCare InnovationHub Uniklinik RWTH Aachen erklärt: "Berufsbilder nwie der Digital-technische Assistent (DTA) oder der Digital-technische nFachangestellter (DTFA) entlasten medizinisches Personal und nPflegefachkräfte deutlich - diesen Vorteil sollten wir für Kranken- und nPflegeeinrichtungen flächendeckend nutzbar machen." Wird der Zeitdruck ndurch den geringeren administrativen Aufwand reduziert, könnte das nProfil von Berufen im Gesundheitswesen zudem wieder attraktiver werden, nwas sich in Zukunft positiv auf die Personalsituation auswirken würde.
Ideal erreichen oder Kollaps riskieren? Ein Fallbeispiel
Dien Stoßrichtung ist klar, doch auch wenn digitale Anwendungen mehr und nmehr zum Einsatz kommen, ist das digital-fachliche nUnterstützungspersonal noch nicht etabliert. Was eine durchgängige nDigitalisierung für Patient*innen bedeutet, lässt sich an einem neinfachen Fallbeispiel aufzeigen. "Stellen Sie sich Frau Müller vor, 72 nJahre alt, Diabetes-Patientin", schildert Pflegewissenschaftlerin und nUnternehmensberaterin Carina Hilfenhaus. "Um den Diabetes neu neinzustellen, muss sie ins Krankenhaus. Warum sollte nicht eine DTA ndafür sorgen, dass den Ärzten Frau Müllers e-Akte sofort vorliegt?" Nachn der Entlassung hätte in dieser idealen Welt der ambulante Pflegedienst nbereits alle Daten zur Verfügung, das e-Rezept wäre an die Apotheke nübermittelt und die Medikamente wären schnellstmöglich verfügbar. "Es nist höchste Zeit, dass wir uns diesem Ideal annähern und die digitale nKompetenz massiv ausbauen - ansonsten sehe ich einen Kollaps im System nals wahrscheinlich an", so Hilfenhaus.
Quelle: VDE