VDMA:
Europa braucht Industrie 4.0-Check für EU-Gesetze
Der deutsche Maschinenbau warnt davor, dass bestehende EU-Gesetze den Erfolg von Industrie 4.0 in Europa behindern könnten. Diskussionsbedarf sieht der VDMA etwa beim Umgang mit Daten in der Industrie oder bei der Produkthaftung, deren Regelungen für Industrie 4.0- Technologien nur noch bedingt praxistauglich sind.
Am 11. Januar warb Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, bei einem Roundtable-Treffen mit EU-Digitalkommissar Günther Oettinger in Brüssel für das Strategiepapier "Industrie 4.0: Den Wandel gestalten", das der VDMA aktuell vorgelegt hat.
"Die Unternehmen brauchen einen Binnenmarkt für Industrie 4.0, um innovative Technologien entwickeln und europaweit anwenden zu können. Der VDMA fordert daher, bestehende und kommende EU-Regulierung einem Industrie 4.0-Check zu unterziehen. Ziel muss es sein, innovationshemmende Regelungen zu ändern oder abzuschaffen. Denn eine erfolgreiche Digitalisierung der Industrie ist die Voraussetzung für die Zukunft der Produktion in Europa ", sagte Rauen. "Ich bin überzeugt, dass 2016 ein richtungsweisendes Jahr für Industrie 4.0 in Europa wird.
Mit dem für April angekündigten Aktionsplan "Digitising Industry" zur Digitalisierung der europäischen Industrie hat die EU noch alle Chancen, mit den riesigen Potenzialen und dem Tempo von Industrie 4.0 Schritt zu halten. Europas Aufgabe ist es, einen funktionierenden und homogenen Handlungsraum für Industrie 4.0 zu schaffen."
Nach Einschätzung des VDMA darf sich die EU-Kommission im Digitalen Binnenmarkt nicht nur auf Verbraucher und Startups beschränken, sondern muss auch die Industrie berücksichtigen. So gibt es in Europa keinen einheitlichen Datenschutz für Informationen, die zwischen Geschäftskunden ausgetauscht werden. Aus Sicht des VDMAs wird das nicht dem wachsenden Datenstrom durch digitale Technologien in der Industrie gerecht.
Quelle: VDMA