Großaufträge bereiten
Elektroindustrie hohes Bestellplus
Ein Bestellplus von insgesamt 23,0% gegenüber Vorjahr verzeichnete die deutsche Elektroindustrie im Juni dieses Jahres. "Ursächlich hierfür waren vor allem Großaufträge aus dem Ausland", sagte Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt des ZVEI. Ausländische Kunden orderten insgesamt 38,5% mehr als vor einem Jahr. Dabei legten die Bestellungen aus der Eurozone um 19,8% und die aus Drittländern um 48,3% zu. Die Auftragseingänge aus dem Inland sind im Juni um 4,3% gestiegen.
Damit ergibt sich für das gesamte 1. Halbjahr 2015 ein Auftragszuwachs von 6,9% gegenüber Vorjahr. Die inländischen und ausländischen Bestellungen nahmen um 1,3% bzw. 11,8% zu. Die Aufträge aus dem Euroraum lagen in den ersten 6 Monaten um 6,5% höher als im Vorjahr. Aus Drittländern gingen 15,0% mehr Orders ein.
Dr. Andreas Gontermann,
Chefvolkswirt des ZVEI
Bild: ZVEI
Ihre preisbereinigte Produktion haben die Elektrofirmen im Juni um 7,9% gegenüber Vorjahr ausgeweitet. "Damit hat die kumulierte Entwicklung jetzt wieder ins Positive gedreht.", so Dr. Gontermann. "Von Januar bis Juni war der Branchenoutput 0,8% höher als vor einem Jahr. Insgesamt bleibt es beim Muster sehr unterschiedlicher Veränderungsraten in den einzelnen Monaten."
Mit 15,7 Mrd. Euro haben die Erlöse in der deutschen Elektroindustrie ihren Vorjahreswert im Juni um 10,4% übertroffen. "Dabei hatte der diesjährige Juni zwei Arbeitstage mehr als vor einem Jahr", sagte Dr. Gontermann. "Zudem hatte es 2014 einen kleinen Umsatzrückgang gegeben." Die Inlandserlöse zogen im Juni 2015 um 8,3% auf 7,6 Mrd. Euro an, die Auslandserlöse um 12,4% auf 8,1 Mrd. Euro. Im Geschäft mit Kunden aus der Eurozone gab es einen Zuwachs um 22,1% gegenüber Vorjahr auf 3,1 Mrd. Euro. Der Umsatz mit Drittländern wuchs um 6,9% auf 5,0 Mrd. Euro.
Im kompletten 1. Halbjahr 2015 lagen die Branchenerlöse bei 85,9 Mrd. Euro und damit 4,2% höher als im Vorjahr. Hier standen sich ein leichter Rückgang des Inlandsumsatzes um 1,0% auf 41,0 Mrd. Euro und ein hoher Anstieg des Auslandsumsatzes um 9,1% auf 44,9 Mrd. Euro gegenüber. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum erhöhten sich um 11,9% auf 16,8 Mrd. Euro, die mit Drittländern um 7,5% auf 28,1 Mrd. Euro.
Geschäftsklima auch
im Juli leicht rückläufig
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat auch im Juli 2015 leicht nachgegeben. Zwar hat sich die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage gegenüber Juni etwas verbessert, die allgemeinen Geschäftserwartungen für die kommenden 6 Monate gingen jedoch deutlicher zurück. 34% der Branchenunternehmen haben ihre gegenwärtige Situation im Juli als gut beurteilt, 59% als stabil und sieben Prozent als schlecht.
Beim Blick nach vorne gehen jetzt 23% der Elektrofirmen von anziehenden Geschäften in den nächsten sechs Monaten aus. 67% der Unternehmen haben gleichbleibende und 10% rückläufige Erwartungen.
Bild: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: Messe Leipzig