Fraunhofer-Institut IPA:
Montagevorgänge intelligent und sicher automatisieren
Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA (Halle: 7, Stand: 7136) zeigt auf der Motek ein neues Verfahren für die Montageautomatisierung,das die Industrieroboterprogrammierung erheblich vereinfacht und beschleunigt, sowie einen kollaborativen und sicheren Montagearbeitsplatz für Nietapplikationen. Das Programmieren und Positionieren eines Robotersystems für Montageaufgaben ist bisher sehr aufwendig. Nicht zuletzt deshalb werden gerade bei kleinen Losgrößen oder individuellen Komponenten viele Montageaufgaben noch manuell ausgeführt.
Mit einer erstmals für industrierelevante Abläufe eingesetzten Methode aus der Roboterforschung können Montageaufgaben effizienter als bisher automatisiert werden. Hierfür modelliert der Programmierer den Prozess, Werkstück- und Prozessparameter, z.B. die Maße des Werkstücks, zunächst in allgemeiner Form, sodass die Montageaufgabe als Abfolge von Prozessbausteinen vorliegt. Dann weist er variantenspezifische Werte zu. Basierend auf diesen Werten und mithilfe aktueller Sensordaten des jeweiligen Werkstücks arbeitet das System die Prozessbausteine als eine Folge von Aufgaben ab, ähnlich einem leicht verständlichen Arbeitsplan. Endanwender profitieren, indem einmal modellierte Aufgaben auf andere Systeme übertragbar sind.
Die neue Methode für die Industrieroboterprogrammierung
Bild: Fraunhofer IPA
Programmierungen von Varianten und der Einrichtaufwand für kleine Losgrößen entfallen weitgehend. Systemintegratoren können mit den Experten des Fraunhofer IPA herausfordernde Montageaufgaben leichter, schneller und kostengünstiger als bisher automatisieren. Außerdem zeigt das Fraunhofer IPA einen Arbeitsplatz für Fügeprozesse, an dem sowohl ein Werker anspruchsvolle Aufgaben manuell ausführen als auch ein Robotersystem repetitive, anstrengende Aufgaben übernehmen kann. Das System ist in einen mobilen Werkzeugwagen integriert und kann bei Bedarf an der manuellen Arbeitsstation angedockt werden. So können die Montageaufgaben nach ergonomischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten bestmöglich aufgeteilt werden.
Quelle: Fraunhofer IPA