Fraunhofer WKI:
Nichtbrennbares Holz für den Innenausbau
Forschende am Fraunhofer WKI haben mit der nPatrick Leleu Furnier GmbH eine nichtbrennbare Leichtbauplatte aus nnachwachsenden Rohstoffen charakterisiert und entwickelt. Das Material nerfüllt die Schiffsnormen für den Brandschutz im Innenausbau von nSchiffen. Die Leichtbauplatte ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern nauch leichter zu bearbeiten als die herkömmlichen anorganischen nMaterialien. Sie kann beispielsweise als Kabinenwand verbaut werden.
Das Interesse an der Verwendung von Holz und Holzwerkstoffen als nnachhaltige und gut verfügbare Alternative für den Innenausbau in nFahrzeugen wie Autos, Bahnen oder Schiffen steigt. Einem breiteren nEinsatz stand bisher oft die Brennbarkeit von Holz entgegen, das im nNaturzustand in die Baustoffklasse »normalentflammbar« einzuordnen ist. nFür den Innenausbau von Schiffen und Yachten sind nur nichtbrennbare nMaterialien wie Aluminium oder Schaumglas zugelassen.
Das Ergebnis der Prüfung und Charakterisierung des Materials am nFraunhofer WKI und der Weiterentwicklung bei der Patrick Leleu Furnier nGmbH ist ein nichtbrennbares Sperrholz nach dem IMO FTP Code 2010 Part n1. »In unserem Projekt haben wir die Idee verfolgt, einen nachwachsendenn Rohstoff wie Holz durch eine innovative Vorbehandlung an die nAnforderungen des Brandschutzes anzupassen. Wir konnten ein nnormalentflammbares Fuma-Sperrholz so ertüchtigen, dass es als nnichtbrennbar nach IMO FTP Code 2010 Part 1 klassifiziert werden kann«, nberichtet Dr. Torsten Kolb, Projektleiter am Fraunhofer WKI. Mit dem nErreichen des Projektziels kann der Werkstoff im Innenausbau von nKreuzfahrtschiffen und Yachten eingesetzt werden.
Der Vorteil des entwickelten Materials besteht im Einsatz nnachhaltiger Rohstoffe anstelle der beim Innenausbau von Schiffen nüblichen anorganischen Materialien wie Aluminium, Calciumsilikat, nSteinwolle und Vermiculit. Die Leichtbauplatte kann, anders als die nherkömmlichen Materialien, mit Standardwerkzeugen zum Bohren, Fräsen nund/oder Sägen bearbeitet werden.
Der Projektpartner des Fraunhofer WKI, die Firma Patrick Leleu nFurnier GmbH, hatte schon vor Projektstart ein Sperrholz aus Fuma in dern Dicke von 2 bis 6 mm nach dem IMO FTP Code Part 1 entwickelt, welches nals nichtbrennbar zertifiziert wurde. Bekannt war auch, dass im nInnenausbau von Yachten und Kreuzfahrtschiffen das nichtbrennbare nBlähglas verwendet wird, welches mit einem High Pressure Laminate nbeschichtet wird.
»Aus diesen beiden Erkenntnissen entstand im Konsortium die Idee, dien Blähglasplatte mit mehreren Lagen Furnierholz zu beschichten und trotz ndes Holzanteils die Nichtbrennbarkeit des Materials zu erreichen. Nach neinigen Versuchen mit wasserglasgebundenem Blähglas traten einige nNachteile zutage, wie Inhomogenität sowie eine lange Lagerzeit aufgrund neiner hohen Menge an Klebstoff. Gemeinsam haben wir Alternativen gesuchtn und gefunden«, so Kolb. Die Lösung fanden die Forschenden in einem nepoxidgebundenen Blähglas. Von Vorteil war jetzt die größere Homogenitätn der Platten, sodass die Klebstoffmenge reduziert und die Platte sofort nnach der Anlieferung weiterverarbeitet werden konnte. Mit dem 8 mm ndicken Blähglas und der Verwendung von Furniersperrholz wurden hybride nPlatten mit der Dicke von 12,5 mm, 16,5 mm, 18,5 mm und 25 mm als nnichtbrennbar nach IMO FTP Code 2010 Part 1 klassifiziert. Dabei ist dern Holzanteil größer, je dicker die Platte ist.
Für die Ertüchtigung als nichtbrennbar nach IMO FTP Code 2010 Part 1 nwar es nötig, das Holz mittels Kesseldruckimprägnierung vorzubehandeln nund zu einem Sandwich zu verarbeiten. Neben der Nichtbrennbarkeit wurdenn auch mechanische Kennwerte ermittelt. Dabei konnte gezeigt werden, dassn dieses Material ähnliche Eigenschaften wie das klassische Sperrholz nbesitzt. Die Emission an flüchtigen organischen Substanzen sowie an nAldehyden und Ketonen ist so gering, dass die Anforderungen an das nAgBB-Schema des Umweltbundesamtes erfüllt werden.
Das Holzverbundmaterial könnte sich auch für den Einsatz im Bauwesen neignen. Allerdings muss hier für eine Zulassung bei inhomogenen nMaterialien jede Komponente einzeln geprüft werden. »Wir möchten in neinem Folgeprojekt das Material weiterentwickeln, damit es auch im nHochbau eingesetzt werden kann«, so Kolb.
Quelle: Fraunhofer WKI