Präzision und Effizienz in der
Medizintechnik-Produktion verbessern Angebot
Die Sonderschau "Metal meets Medical" auf der METAV 2014 - Internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung, die vom 11. bis 15. März in Düsseldorf stattfindet, zeigt unter dem Motto "smart solutions - more efficiency", was die Produktionstechnik zu mehr Effizienz und Präzision in der Medizintechnik beiträgt.
Alternde Gesellschaften, höhere verfügbare Einkommen, bessere medizinische Versorgung und gleichzeitig steigender Kostendruck im Gesundheitswesen charakterisieren das Umfeld für die Medizintechnik. Alle diese Entwicklungen versprechen jedoch eins: Der Markt für medizintechnische Produkte bleibt attraktiv. Er wird weiter wachsen und mit ihm die Herausforderungen.
"In der Medizintechnik wird mit sehr unterschiedlichen Losgrößen gefertigt", erläutert Simon Voit, Produktmanager Medizintechnik, Marketing, Steuerungen für Werkzeugmaschinen bei der Dr. Johannes Heidenhain GmbH in Traunreut, eine der Aufgaben, mit denen Medizintechnikhersteller täglich konfrontiert sind. "Während im Dentalbereich die Fertigung von Unikaten den Alltag bestimmt, führt bei chirurgischen Instrumenten die Variantenvielfalt zu kleinen Losen. Hüft- und Kniegelenke hingegen entstehen in einer kosteneffizienten, prozessorientierten Serienfertigung. Unabhängig von der Losgröße sind zudem die regulatorischen Anforderungen an die NC-Programme sehr hoch", so Voit weiter.
Heidenhain ist einer von über 20 Teilnehmern der Sonderschau "Metal meets Medical" auf der METAV 2014 - Internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung, die vom 11. bis 15. März in Düsseldorf stattfindet. Unter dem Motto "smart solutions - more efficiency" präsentieren sie, was die Produktionstechnik zu mehr Effizienz und Präzision in der Medizintechnik beiträgt. Mit dabei sind außerdem u. a. 3D Laser, AHC Oberflächentechnik, Agie Charmilles, Citizen, DMG Mori Seiki, FIT - Fruth Innovative Technologien, Forecreu, Fuchs, Paul Horn, Renishaw Sandvik, Siemens, SolidCAM, Trumpf, Zapp sowie die Forschungsinstitute FEP aus Dresden und IFW, IW, IFUM und Laserzentrum aus Hannover.
"Gefragt sind flexiblere und effizientere Fertigungslösungen bei gleichbleibend hohem Qualitätsstandard und gewährleisteter Produktionssicherheit", sagt Claus Bieder, Senior Manager Business Development bei Siemens, Erlangen. Effizienz bedeute dabei vor allem Geschwindigkeit. Schnelleres Umsetzen spezifischer Anforderungen in digitale Produktprototypen, schnelles Erstellen von CNC-Programmen, schnelles Einrichten und Umrüsten der Maschinen bei unterschiedlichen Losgrößen und nicht zuletzt das zügige Bearbeiten in der Maschine seien die wesentlichen Herausforderungen im Produktionsprozess.
Weitere zentrale Themen sind die eingesetzten Werkstoffe, wie Chrom-Kobalt, rostfreie Stähle, Keramiken, Kunststoffe oder Magnesium, die teilweise schwer zerspanbar sind, strenge Hygienerichtlinien, höchste Präzision im µ-Bereich und Beschichtungen aus Metall, Kunststoff oder Keramik, die gleichzeitig hauchdünn und dennoch robust sein müssen. Lösungen dazu präsentiert die METAV in Halle 15 anhand der gesamten Prozesskette von der Maschine über Werkzeuge und Komponenten bis hin zur Messtechnik für die Dentaltechnik, Implantate, chirurgische Instrumente und den Formenbau.
Generative Fertigungsverfahren
erweitern Produktpalette in der Medizintechnik
Darüber hinaus setzt die METAV 2014 erstmals auch einen Fokus auf die so genannten generativen Verfahren, die immer wichtiger für die industrielle Massenfertigung und damit auch für die Herstellung medizintechnischer Produkte wird. "Generative Verfahren ermöglichen Bauteile mit neuen Funktionen, die auf konventionellem Weg mittels Zerspanung nicht herstellbar sind. Solche Verfahren erweitern die Möglichkeiten der Bauteilproduktion", beschreibt Dr. Matthias Luik, Leiter Forschung und Entwicklung bei Paul Horn, Tübingen, das Potenzial.
Im Rahmen der Kooperation zwischen der Messe Erfurt und dem METAV-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) wird die Sonderschau zur Medizintechnik daher um Aussteller aus dem Segment generative Fertigung ergänzt. Dabei geht es sowohl um die Darstellung generativ gefertigter Medizinprodukte, wie z. B. Implantate, OP-Schablonen oder Prothesen, als auch um Fortschritte beim Umgang mit 3D-Schichtbildern, Rekonstruktionsmethoden, (Bio-)Materialien und deren Verarbeitung. In generativen Fertigungsverfahren steckt ein enormes Potenzial für eine schnellere, wirtschaftlichere und nachhaltigere Fertigung in der Medizintechnik.
METAV 2014
11.3. bis 15.3.2014, Messegelände Düsseldorf
Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: VDMA