Stromverbrauch im Haushalt:
Am meisten für Fernseher, Computer und Co.
Ein Viertel des Stromverbrauchs eines Durchschnittshaushalts in Deutschland geht mittlerweile auf das Konto von Geräten der Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie "Stromverbrauch nach Anwendungszwecken der privaten Haushalte", die HEA, BDEW und EnergieAgentur.NRW 2012 in Auftrag gegeben haben. Die Studie, die von dem Forschungsinstitut EEFA in Münster erarbeitet wurde, wertet erstmalig die rund 450.000 Datensätze des Online-Stromchecks für Haushalte der EnergieAgentur.NRW detailliert aus.
"Bei der Gruppe der Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik macht sich die in den letzten Jahren deutlich angestiegene Gerätezahl, Nutzungsdauer und Bildschirmgröße stark bemerkbar", betont Jan Witt, Geschäftsführer der HEA-Fachgemeinschaft. Die Computernutzung pro Tag und Haushalt liege bei fast fünf Stunden. Dazu kommen die Verbräuche von Router, Drucker, diversen Aufnahme- und Abspielgeräten, SAT-Receiver, Antennenverstärker, Fax, Modems usw. Und diese Geräte benötigen meist nicht nur während der Nutzungszeit Strom, auch die Stand-by-Verbräuche addieren sich. Bei einem durchschnittlichen Jahres-Stromverbrauch von 3.091 kWh pro Haushalt entfielen rund 760 kWh auf diese Geräte, so Witt.
Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, zieht den Vergleich: "Vor rund 15 Jahren lag der Durchschnittsverbrauch für TV-, Audio-, und Bürogeräte noch bei sieben Prozent. Nur jeder vierte Haushalt besaß überhaupt einen PC. Ein Viertel des Stromverbrauchs eines Durchschnittshaushalts in Deutschland geht mittlerweile auf das Konto von Geräten der Informations- und Unterhaltungselektronik. Viele Geräte werden zwar effizienter, aber wir haben zunehmend auch mehr Geräte in den Wohnungen."
Kühl- und Gefriergeräte sind in den letzten Jahren deutlich sparsamer geworden: besonders effiziente Geräte verbrauchen rund 50 bis 70 Prozent weniger Strom als noch vor 15 Jahren. Aktuell beträgt ihr Anteil am Stromverbrauch nur noch 16 Prozent, 1996 war es noch fast 23 Prozent. Etwas angestiegen ist dagegen der Verbrauch für das Wäsche trocknen und Geschirr spülen. Das Plus lässt sich auf die höhere Marktsättigung von elektrischen Wäschetrocknern und Geschirrspülern zurückführen. Insbesondere größere Haushalte wissen die Arbeitserleichterung durch diese Geräte zu schätzen.
Grafik: HEA 2012
Quelle: VEG