LASER World 2017:
Ultrapräzision in der Optikfertigung
Linsen mit Oberflächengenauigkeit im Nanometerbereich erlauben immer präzisere Laser- und Optiksysteme. Für den Vorstoß in diese Nanowelten sind Hersteller auf ultrapräzise optische und mechanische Abtragverfahren, auf innovative Beschichtungsverfahren sowie extrem genaue Messtechnik angewiesen. Die neuesten Trends in der Optikfertigung zeigt die Weltleitmesse LASER World of PHOTONICS, von 26. bis 29. Juni 2017 in München.
Die Vielfalt der Linsen, ihrer Formen, Größen und Materialien wächst ständig. Anwendungen in nicht sichtbaren Wellenlängenbereichen von Röntgen und Ultraviolett bis Ferninfrarot erfordern ebenso Spezialoptiken, wie die Materialbearbeitung mit Kurzpuls- und Ultrakurzpulslasern oder bildgebende Verfahren in Medizin, Forschung und industriellem Qualitätswesen.
Die geforderten Oberflächengenauigkeiten der Optiken liegen heute bereits im Nanometerbereich - teils sogar im sub-Nanometerbereich. Um Linsen in einem mehrstufigen Prozess derart glatt und formgenau polieren zu können, braucht es einerseits Technologien, um sie entsprechend genau zu fixieren und zu zentrieren. Andererseits ist ein Ineinandergreifen mechanischer, chemischer und optischer Bearbeitungsverfahren geboten, die teils atomlagengenaues Abtragen oder Beschichten der bereits polierten Oberflächen erlauben. Prozessbegleitende Messungen stellen dabei sicher, dass jegliche Rauigkeiten und Defekte beseitigt werden. Zudem wird die geforderte mal plankonvexe oder plankonkave, mal sphärische, asphärische oder zylindrische Form realisiert und die gewünschte optische Wirkung der oft mehrlagigen Beschichtungen erreicht.
Ultrapräzision auf der
LASER World of PHOTONICS
Fertigungs- und Messverfahren für ultrapräzise Optiken entwickeln sich ständig weiter. Um die Entwicklung zu forcieren, haben führende Anbieter - darunter Schneider, Sill Optics, NTG, OPTEG und Trioptics sowie zahlreiche Forschungsinstitute - das Kompetenznetz für Ultrapräzise Oberflächenbearbeitung (CC UPOB e.V.) gegründet. Gemeinsam treiben sie das Knowhow rund um die mechanische und chemische Bearbeitung, Ionenstrahl- und Plasmabearbeitung sowie optischen Bearbeitungsverfahren von Ultrapräzisionsoptiken und deren Vermessung und Charakterisierung voran. Die bisherigen Ergebnisse der Forschungen werden auf der LASER World of PHOTONICS 2017 ebenso zu sehen sein, wie deren Umsetzung in den Maschinen und Anlagen, Verfahren, Messgeräten und Optiken der ausstellenden CC UPOB-Mitgliedsunternehmen. Daneben werden weitere Marktführer wie Satisloh und die OptoTech Optikmaschinen GmbH sowie fast 100 weitere Aussteller innovative Lösungen im Bereich der Optikfertigung zeigen.
An Brillengläsern optimiert -
auf Laseroptiken übertragen
Einige der führenden Anbieter von Bearbeitungsmaschinen für Präzisionsoptiken haben ihre Prozesse über viele Jahre in der Fertigung von Brillengläsern optimiert und können nun bei ihren Innovationen im Bereich Präzisions- und Ultrapräzisionsoptiken auf dieser soliden industriellen Basis aufbauen. Andere, wie die Nanoscribe AG oder die Innolite GmbH, transferieren als Spin-Offs frisches Knowhow aus Forschungsinstituten in den Markt. Sei es die Fertigung von Mikrooptiken per 3D-Drucktechnologie oder die Herstellung von Kunststoff- und Metalloptiken mithilfe von ultrapräziser Diamantzerspanung.
Bilder: R. Eberhard, messekompakt.de, EBERHARD print & medien agentur gmbh
Quelle: Messe München