Wasserwirtschaft
sichert nachhaltige Versorgung
Das Motto des Weltwassertages 2015 lautet "Wasser und nachhaltige Entwicklung - Water and Sustainable Development". Die Vereinten Nationen wollen mit dem diesjährigen Motto darauf aufmerksam machen, dass der Schutz der Wasserressourcen und der Funktionsfähigkeit der Gewässer, der Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie eine angemessene Sanitärversorgung zu den Kernbereichen einer nachhaltigen Entwicklung gehören.
Viele Regionen der Erde haben mit einem eklatanten Wassermangel zu kämpfen. Im Gegensatz dazu ist Deutschland ein wasserreiches Land. "Dank einer nachhaltigen Bewirtschaftung bei Gewinnung, Umgang und Schutz der Gewässer gibt es bei der Versorgung mit Trinkwasser weder Mengen- noch Qualitätsprobleme", erläuterte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser anlässlich des Weltwassertages am 22. März 2015.
Martin Weyand,
BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser
Bild: BDEW
Die Trinkwasserqualität ist in Deutschland überall gut bis sehr gut - das hat vor einigen Wochen 2015 erneut der Bericht der Bundesregierung zur Trinkwasserqualität bestätigt. "Die hohen Investitionen für Wasserversorgungsanlagen, Netze und für den Trinkwasser-Ressourcenschutz tragen zu diesem Erfolg maßgeblich bei. Dennoch ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser weiterhin notwendig", sagte Weyand. Die deutsche Wasserwirtschaft könne mit Selbstbewusstsein auf das erreichte Qualitätsniveau blicken: Durch ständige Modernisierungsprozesse sowie hohe Investitionen sichern sie eine nachhaltige Wasserversorgung.
Im Bundesgebiet beträgt der jährliche Wasservorrat 188 Milliarden Kubikmeter Grund-, Oberflächen- und Quellwasser. Rund 6.200 Wasserversorger fördern davon nur etwa 2,7 Prozent jährlich. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Gebrauch in Deutschland ist in den letzten Jahren stark gesunken und liegt aktuell bei 122 Litern pro Einwohner und Tag.
Dort, wo Grund- und Oberflächenwasser für die öffentliche Trinkwasserversorgung genutzt werden, wurden vielerorts Trinkwasserschutzgebiete eingerichtet. In diesen Gebieten bestehen spezielle Verbote, Gebote oder Genehmigungsvorbehalte. Diese Schutzgebiete stellen ein wichtiges Instrument zur Minimierung von Risiken in den sensiblen Einzugsgebieten von Trinkwasserressourcen dar. In Deutschland sind dies ca. 13.250 Schutzgebiete, die einem Anteil von knapp 14 Prozent der Landesfläche Deutschlands entsprechen.
"Wichtig ist, dass sich auch die Verbraucher ihrer Verantwortung bewusst sind und aktiv zum Gewässerschutz beitragen", betonte Weyand. Jeder Verbraucher beeinflusst durch sein Verhalten die Wasser- und Trinkwasserqualität. So sollten zum Beispiel nicht-aufgebrauchte und abgelaufene Medikamente in keinem Fall über die Toilette entsorgt werden, sondern besser über den Hausmüll. Auf diese Weise gelangen sie nicht in den Wasserkreislauf, sondern werden verbrannt. Ein weiteres Beispiel: Im Garten sollten Verbraucher umsichtig und sparsam mit chemischen Düngemitteln oder Insektenschutzmitteln umgehen, im Idealfall lieber auf natürliche Mittel zurückgreifen, denn übermäßiger Gebrauch kann das Grundwasser belasten.
Quelle: BDEW